Wie sehr akzeptieren wir virtuelle Assistenten, selbst wenn sie uns negatives Feedback geben oder uns sogar beleidigen? Der PhD. Kandidat Isaac Wang aus Florida untersuchte dies gemeinsam mit dem Affective & Cognitive Institute ACI in einer interkulturellen Studie über virtuelle Agenten und ihre Akzeptanz.

Das Ergebnis der unterschiedlichen Akzeptanz durch amerikanische und deutsche Teilnehmer liefert einen wichtigen Beitrag zum Design virtueller Assistenten unter Berücksichtigung kultureller Unterschiede. Die Ergebnisse wurden auf der IVA 2020 präsentiert.

Es gibt kulturelle Unterschiede in der Wahrnehmung virtueller Assistenten.

Eine Kollaboration zwischen Offenburg und Florida

Virtuelle Assistenten sind Thema in der Doktorarbeit von Isaac Wang aus Florida und ebenso ein zentraler Angelpunkt der Forschungsarbeit des ACI im Projekt incluMOVE, in welchem der virtuelle Assistent Gregor Gouda Menschen mit geistiger Behinderung bei der Ausbildung hilft. Auf Basis der gemeinsamen Interessen und unterschiedlicher Erfahrungen wurde gemeinsam ein Studienkonzept erstellt, welches interkulturell die Akzeptanz virtueller Assistenten untersucht.

Ein Test der Toleranz

Was passiert, wenn virtuelle Assistenten das offensichtliche Versagen der Teilnehmer nicht kleinreden und sie zur Leistung motivieren? Was passiert, wenn diese Assistenten sogar frech werden und Teilnehmer verspotten?

Um das herauszufinden, wurde ein einfaches Spiel programmiert, bei dem Teilnehmer unter Quadraten, Kreisen und Dreiecken ein Sternobjekt finden sollen. Als Hilfe können sie den virtuellen Assistenten um einen einfachen Hinweis bitten. Der Haken: ab Level 7 (von 10) kann der Teilnehmer das Spiel nicht mehr gewinnen – und das vorherige Lob des virtuellen Assistenten schlägt ihn Spott und Beleidigung um.

Interkulturelle Unterschiede

Insgesamt wurden die Daten von jeweils 60 Teilnehmern aus Deutschland und Amerika untersucht. Im Allgemeinen ließen sich die amerikanischen Teilnehmer durch Lob stärker motivieren und fühlten sich durch Kritik mehr herausgefordert als die deutschen Teilnehmer, empfanden aber auch die Aufgaben insgesamt als anstrengender. Dieses Ergebnis zeigt, dass kulturelle Unterschiede auch noch in der heutigen Zeit ein wichtiger, im Design zu berücksichtigender Faktor sind.

IVA 2020

Wow – You are terrible at this!” beschreibt die Ergebnisse der gemeinsamen Studie mit Florida über virtuelle Agenten und wurde auf der IVA 2020 präsentiert. Die Publikation ist hier öffentlich zugänglich.